Sonntag, 30. September 2018

Kyoto Tower und dann noch mehr...



Wir kämpfen noch mit unserer inneren Uhr und kommen später los als geplant. Das Wetter verspricht für heute nur Sonnenschein.
Auf 100m Höhe bietet der Kyoto-Tower (Gesamthöhe 131m) eine Rundum- Aussichtsplattform. Da wollen wir hin.
Die Aussicht ist fantastisch, die Bedingungen sind es auch. Pieksauber ist es, keine Fingerabdrücke an den Scheiben, tolle Infos und jede Menge Ferngläser.


Sogar ein Shinkansen lässt sich blicken.


Wieder unten angekommen ist es viel später als erhofft. Nach einem köstlichen süßen Matchatee mit Milch nehmen wir eine Taxe zum Kiyomizu- dora (Tempel). Im Gewühle der unzähligen Touristen können wir kaum aussteigen und schieben uns dann bergauf, vorbei an gefühlt tausend Souvenirshops.
Oben kommt es mir nicht mehr ganz so eng vor. Der große hölzerne Tempel mit den vielen Balkonen ist leider eingerüstet.


Es laufen sehr viele chinesische Touristen in Kimonos herum. Die Verleiher machen gute Geschäfte.




Nun sind wir endlich am Ziel, die ersten Tempelgebäude sind erreicht.


Oben in der Zuigu- Halle des großen braunen Holztempels kann man in den Schoß des Zuigu hinabsteigen.
Zuigu ist ein Bodhisattwa, der alle guten Wünsche des Menschen erfüllt, wenn sie aufrichtig genug sind. Die Schuhe müssen ausgezogen werden, bevor man in die Tiefe steigt.
Danach geht einen stockdunklen Gang entlang, der zum Glück nur so breit ist, dass man meistens beide Wände berühren kann.
Nach geraumer Zeit des Vortastens in völliger Dunkelheit sieht man ein leichtes Dämmerlicht, und bald erscheint der riesige runde Zuigu- Stein. Obenauf ist ein Sanskritbuchstabe eingeschliffen.
Den ganzen Stein kann man ohne Mühe um die eigene Achse drehen. Mir kommt es so vor, als wäre er in Wasser gelagert. Wenn der Stein vor einem erscheint, sollte man beten.
Weiter geht es wieder im Stockdunklen, bis man den Treppenaufgang erreicht.
Sobald man den Schoß des Zuigu verlassen hat, darf man sich gereinigt und wie nach einer Wiedergeburt fühlen.


Der Tempel liegt am Hang, sehr schön eingebettet in den umgebenden Wald.



Die heiligen Gewässer dürfen nicht verunreinigt und müssen mit Respekt behandelt werden.
Die Anlage ist recht weitläufig. Wer ins Schwitzen kommt, kann sich ausruhen und trockenföhnen.


Ich gehe lieber noch ein Stück weiter durch den Wald und werde mit einem tollen Blick belohnt.


Auf dem Rückweg gibt es immer noch jede Menge zu sehen. Zum Glück können wir uns Zeit lassen.













Der Abstieg in Richtung Souvenirgasse kann beginnen.





Und nun haben wir Hunger.
Natürlich gibt es auch dafür Möglichkeiten in der Gasse. Mein Chasoba kommt der Abbildung ziemlich nahe. Die Nudeln sind übrigens kalt.
Der Inhalt des kleinen Schälchens wird in die darunter stehende dünne Sojasauce gekippt. Die Nudeln und das lecker Frittierte zunächst da eingetaucht und dann genossen.



In der Eingangsetage könnte man jede Menge schönster Porzellanteile kaufen, sofern man genug Geld dabei und Platz im Koffer hat.


Da wir Zeit haben, trödeln wir von Shop zu Shop und probieren jede Menge an Köstlichkeiten, die angeboten werden, um die Kauflust zu steigern. Bei Japanern ist es Sitte, Gastgeschenke zu überreichen, und äußerst beliebt sind leckere Spezialitäten aus den Regionen des Landes als Mitbringsel. Entsprechend ist auch der Andrang.





Die volle Gasse dürfte früher einmal ein schöner Weg zum Tempel gewesen sein. An einer Stelle jedenfalls habe ich kurzfristig den Eindruck, zumindest wenn ich nach oben schaue. und die Menschenmenge ausblende.



Wir besteigen ein Taxi und fahren zum Hotel.


Nach einer Pause gehe ich noch einmal zum Toji- Tempel, der momentan abends schön beleuchtet ist, leider hinter hohen Mauern verborgen. Ich hatte die Vermutung, dass er abends geöffnet ist.


Aber das war ein großer Irrtum! Vor lauter Frust wegen des verschlossenen Tempelgartens drehe ich noch eine Runde in den schachbrettartig angelegten Straßen. Ich lande in einem Kaufhaus, das vor allem viel Schnickschnack anbietet. Bereits die Kleinsten werden gelockt und die Größeren bedienen Automaten.







Da gefällt es mir besser in der kleinen Gasse hinter unserem Hotel, wo es noch winzige, gemütlich aussehende Lokale gibt.




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