Sonntag, 4. November 2018

Nichts los...

4.11.18

Regnerisches Wetter und zu wenig Erholungspausen trüben meinen Unternehmungsgeist. Dabei sah es ganz früh am Morgen noch gar nicht so schlecht aus.


Plötzlich höre ich Geräusche am Fenster. Das Zimmer liegt immerhin im 16.Stockwerk. Es waren die Fensterputzer, die in Windeseile wieder für guten Durchblick sorgen.
 Ihr Erscheinen war vorsichtshalber angekündigt worden. Wahrscheinlich nur, damit man sie nicht etwa ablenkt...


Nach mühsamer Onlinebuchung eines Wifi- Routers für Taiwan habe ich das Gefühl, dass ich für heute genug getan habe.
Um 15 Uhr steige ich dann aber doch in eine Bahn. An der Haltestelle sind die Rolltreppen wieder endlos lang und steil.


Bei dem Plakat denke ich, dass eine Veranstaltung mit Cosplayern angezeigt wird. Ich kann ja kein Japanisch...


Ich hatte daraufhin gehofft, irgendwo Cosplayer zu sehen. Aber da liege ich völlig falsch. An den empfohlenen Stellen ist gähnende Leere, und ein Plakat hat mich letztendlich in die Irre geführt.
Eine Facebookgruppe Japan kann auch nicht recht weiterhelfen bei der Frage, wo sie sich aufhalten. Sie verzetteln sich in Diskussionen darüber, was einen richtigen Cosplayer ausmacht und was nicht.
Die Gegend um die Haltestelle ist nicht wirklich berauschend.


Ein junger Mann sieht mich auf der Straße stehen und auf dem Smartphone herumsuchen, denkt nach und kehrt nach vielleicht 30 Metern um, um mich zu fragen, ob er mir helfen kann.
Kann er leider nicht, da er fast kein Englisch spricht.
Da kommt ein vielleicht 12-jährigem Junge angeradelt, und schon sind wir ein Grüppchen. Mit Hilfe seiner recht guten Sprachkenntnisse werde ich zumindest zu der Adresse geleitet, die auf dem Plakat angegeben ist.
Leider hatte ich das Plakat falsch verstanden. Hier geht es sich um Mangazeichnen. Offenbar waren ein paar Experten vor Ort und man konnte ihnen zuschauen. Ich verstehe aber von dem einen nichts und vom anderen auch nicht. Was kann da schon herauskommen. Von deren Smartphone fotografiere ich mir den Weg ab, so habe ich kein Problem damit.



Ein kleines Problem bin ich dann zum zweiten Mal auf dieser Reise selber.
In einem öffentlichen Behinderten-WC (weil es viel geräumiger ist) komme ich mit den Knöpfen durcheinander, drücke den grünen, und schon schrillt der Alarmknopf. Das rote Lämpchen dreht sich heftig vor der Tür.
Einmal auf einem Bahnhof konnte ich mich aus dem Staub machen. Hier kommt sofort ein junger Mann angerannt, der den vermeintlich Hilflosen im WC retten will. Ein bisschen geschämt habe ich mich schon.
Zum Glück kam keiner aus dem KOBAN - Häuschen ganz in der Nähe. Diese KOBAN Häuschen findet man an allen möglichen Ecken in Japan, meist bei U- Bahn Haltestellen, Bahnhöfen oder sonstigen Ballungspunkten.
Die Stationen sind besetzt mit Polizisten, die ihre Umgebung gut im Auge behalten, freundliche Auskünfte geben und wohl stark zur Sicherheit beitragen. Leider kriege ich bei dem Licht kein anständiges Foto zusammen.



VW's sieht man in Japan kaum. 3x habe ich einen Beetle gesehen, selten einmal einen Audi und mehrere Mercedes. Es werden hier fast nur asiatische Autos gefahren.


An den Wänden der Metrostation hängen diese Plakate. Was sie alles empfehlen, wird mir ein Rätsel bleiben. Wahrscheinlich geht es hier wieder nur um Zeichnungen. Wildes Plakatieren scheint es in Japan übrigens nicht zu geben.



Ich laufe durch die Dämmerung zu einem riesigen Einkaufszentrum, über das die Meinungen weit auseinander gehen. Für mich ist es eher ein Horror da hindurch zu laufen. Es ist völlig unübersichtlich, rappelvoll und überwärmt. Damit mein heutiger Ausflug wenigstens einen Sinn hat, esse ich eine Portion Spaghetti im Tully Café.
Danach geht es mit der Metro wieder ins Hotel.


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