Dienstag, 23. Oktober 2018

ein Hund an der Kreuzung

23.10.18

Heute ruhen wir uns aus. Die Gelegenheit ist günstig. Es regnet.
Um 15 Uhr kriegen wir die Kurve, die Sonne kommt raus, und wir fahren zur Shibuya Station. Das ist die Kreuzung, die in den belebtesten Zeiten von bis 15.000 Leuten in der Stunde überquert werden soll.


Hachikōs Denkmal schauen wir uns heute gleich mehrfach an. An der Wand ist er vervielfältigt, mehrere Gullydeckel mit seinem Abbild schmücken die Gehwege und ein kleiner Hachikō- Bus darf auch nicht fehlen.



Über die Geschichte dieses Hundes gibt es einen Film, den ich in Deutschland auch gesehen haben. Der japanische Akita- Hund gilt als Sinnbild für Treue.
Der Hund war erst 2 Jahre alt, als 1925 sein Herrchen plötzlich verstarb. Er hatte ihn bis dahin regelmäßig von der Bahnstation abgeholt. Die treue Seele gab nicht auf und wartete weitere 10 Jahre täglich dort, bis er schließlich selbst starb. Schon zu Lebzeiten bekam er eine Statue, die aber im 2. Weltkrieg eingeschmolzen wurde. Dies ist also die neuere Schöpfung und ein beliebter Punkt, um sich in Tokio zu verabreden.


Nachdem wir uns in einem Kaffee gestärkt haben,


fahren wir auf das vor kurzem eröffnete Aussichtsdach des Kaufhauses und starren gebannt von oben auf die Kreuzung. Eigentlich ist es immer das gleiche. Ein Ameisenhaufen wuselt auf Kommando hin und her. Trotzdem warte auch ich ständig auf eine ganz besonders tolle Gelegenheit, ein Foto zu machen. Ich hatte mehr Menschen erwartet. Wir verlassen das Dach um 18 Uhr wieder. Bestimmt gibt es Tage, an denen man kaum über die Strasse kommt. Da bin ich nur froh sein, nicht dabei zu sein.



Im Kaufhaus Globus haben sie vor dem Ausgang eine Hello Kitty Abteilung. Wer kann da achtlos vorübergehen?


Ein paar Meter gehen wir noch hin und her, bestaunen die ausgefallenen Handtaschen in den Schaufenstern.




Für heute haben wir genug gesehen. Der Plan muss her, der uns hilft, den Nachhauseweg zu finden.





Mit viel Glück hat man so viel Platz um sich herum, dass man weiter an seinem Smartphone kleben kann. Die meisten Leute starren auf ihren Bildschirm, telefoniert wird gar nicht, höchstens in den Shinkansen kurz auf dem Flur. Auf den Bahnhöfen sah ich viele Hinweisschilder. Man möge aufpassen, dass man niemanden anrempelt, während man auf sein Handy starrt, heißt es da.


Jetzt wird es mal knapp mit dem Platz. Zum Glück müssen wir da nicht rein.
Die nächste Bahn kommt an, entleert sich, eine Durchsage wird gemacht und alles bleibt, weiter auf den Bildschirm starrend stehen. Die Wagentüren bleiben etwa 3 Minuten offen. Putzkolonne sehe ich keine. Dann auf einmal laufen die Leute los zu den offenen Wagentüren. Diese schließen sich , bevor einer reinkann. Nach vielleicht 5 Sekunden gehen sie wieder auf, und unser letzter Fahrtabschnitt für heute kann beginnen. Keine Ahnung, was das für einen Sinn hat.



Wir kommen ohne ins Gedränge zu geraten mit den Bahnen wieder zum Hotel zurück, und ich bin überrascht, wie reibungslos es geklappt hat.
Zum Essen lassen wir uns beim Inder nieder. Ich kann es nicht lassen, noch einmal Palak Paneer zu bestellen.
Im Hotelzimmer erwartet uns der Skytree in rot.



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