Freitag, 19. Oktober 2018

ein Tag in Takayama - zweite Hälfte

19.10.18

Zum Takayama Showa Museum, das mir jemand empfohlen hatte, muss ich ein ganzes Stück laufen.





Vor dem Museum steht ein VW, von dem ich nicht weiß, ob er so je auf den Straßen unterwegs gewesen ist. Kaum habe ich meine Eintrittskarte in der Hand, finde ich im Japan der fünfziger und sechziger Jahre wieder. Vieles habe ich aus dieser Zeit selbst noch in Erinnerung. Die Globalisierung hatte da bereits begonnen. In Hannover gibt es ein schönes Küchenmuseum, daran fühle ich mich hier erinnert.












Streetfood ist an jeder Ecke erhältlich und beschränkt sich nicht auf Bratwurst, Fischbrötchen oder fettige Pizza. Mir kommt nun ein dicker Hefekloß mit Rinderhackfleisch auf die Hand gerade gelegen. Der war cremefarbig. Ein grüner und einer mit großem Aufdruck standen auch zur Wahl, da gefiel mir aber die Füllung nicht.


Auf meinem weiteren Weg in Richtung Hotel liegt ein Buddhistischer Tempel. Zu besichtigen gibt es da nichts, aber im Abendrot machen die Gebäude was her.




Einmal paar Schritte noch, und ich befinde mich in der Hauptstraße der Touristen mit gepflegten alten Häusern und vielen Läden. Leider wird es jetzt ganz schnell dunkel.




In einem Sakegeschäft gibt es so eine Art Eierbecher für 300 Yen (2,20€). Wer den kauft, kann sich an 10 verschiedenen Sakesorten satt trinken. Ich habe mir auch einen Eierbecher gegönnt, aber nur ein paar Tröpfchen probiert. Ich wollte ja auf jeden Fall den Weg zum Hotel noch finden...


Nebenan wird für Miso geworben. Leckere heiße Miso- Brühe schmeckt ähnlich wie unsere Fleischbrühe, aber doch anders. Jedenfalls gut! Es ist kalt draußen, Rucksack und Kleidung sind noch feucht vom Regen. Da kann ich eine kleine Aufwärmung gut gebrauchen.
Misopaste wird aus gedämpften Sojabohnen hergestellt, die mit verschiedenen Getreidesorten und speziellen Schimmelpilzen und Salz in mit Steinen verschlossenen Fässern 3 Wochen bis 3 Jahre lang vergoren wurden.
Schon im Chinesischen Kaiserreich soll dieses Verfahren entwickelt worden sein. Heutzutage gibt es für die Herstellung technisierte Verfahren, aber auch noch die alten Methoden.


Einen Lebensmittelladen kann ich auf dem Heimweg beim besten Willen nicht finden. Also gibt es kein Yoghurt mehr für den kleinen Hunger. Im Hotel kann man sich notfalls etwas zum Trinken und auch eine Nudelsuppe aus einem Automaten ziehen, die im Zimmer nur noch mit heißem Wasser übergossen werden muss.
Schon vor 6 ist es dunkel, Takayamas Bürgersteige sind schon hochgeklappt.


Von dem langen Tag erhole ich mich wieder im heißen Becken.


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