Sonntag, 14. Oktober 2018

Flucht aus der Stadt Himeji .... ein Nachmittag im Wald


14.10.18
Heute früh war ich im Himeji-Castle, jetzt ist es will ich noch in den Wald.

Nach dem Plan ist es nicht weit zu laufen bis zum Bus Nummer 8. Der soll mich zu einer Seilbahn bringen. Auf dem Zettel steht, dass ich bis zur Endhaltestelle fahren muss und zwar etwa 30 Minuten lang.
Alle Infos über die Haltestellen sind hier nur in japanisch. Ich halte durch, und schon kann ich nach dem Kauf eines Tickets in die grüne Gondel einsteigen und eine schöne Fahrt in Natur am Südhang des Mount Shosha genießen.



Oben angekommen, versorge ich mich mit Getränken aus dem üblichen Automaten. Alternativen gibt es nicht. Links ein warmer Kaffee mit Milch und Zucker aus der Aluminiumflasche und rechts irgendeine Teesorte, die eigentlich nach nichts schmeckt.


Der Kaffee ist noch nicht geleert, da kommt schon die nächste Bahn.


Oben wartet der Shoshazan Engyo- ji Tempel, ein Kulturerbe. Aber den muss man sich erst einmal erlaufen. Es gibt Bambusstöcke, auf die man sich stützen kann, man könnte auch einen kleinen Pendelbus nehmen. Ich laufe. Die Strecke geht durch den Wald und soll nur einen Kilometer lang sein.
Glaubensmässig gehört die Tempelanlage zur Tendai- Richtung des Buddhismus und soll 966 von einem Mönch zum Zweck der Ausbildung eröffnet worden sein. Der Gott der Weisheit habe ihn zuvor erleuchtet, heißt es.
Auch heute noch kann man sich hier für verschiedene Kurse einschreiben. So könnte man sich zB einen Tag lang in Zen- Meditation üben oder Sutren abschreiben.
An anderer Stelle heißt es, der Tempel sei dem Gott der Dankbarkeit gewidmet, und einig ist man sich aber, dass dies der 27. Tempel auf einem japanischen Pilgerweg ist.
2003 wurde hier der Film: "Der letzte Samurai" gedreht.
Auf der ersten Strecke stehen beidseits des Weges gefühlt mindestens 30 verschiedene buddhistische Figuren, später begrenzen ihn eine Reihe von Steinstelen.










Es geht ziemlich bergauf und bergab. Ganz so anstrengend hatte ich es mir nicht vorgestellt. Das schönste an dem ganzen Ausflug ist, dass ich in der Natur bin und dass kaum Menschen unterwegs sind.
Bevor ich zum Tempel hochsteige, gönne ich mir eine leckere Udon- Suppe mit wilden Kräutern. So gestärkt, kriege ich die vielen Stufen zum Tempel auch noch gepackt.




Die Haupthalle (Maniden) aus dem Jahr 970 ist beeindruckend. Der Rauch der Räucherstäbchen schwebt durch die Luft. Das Licht ist gedämpft. Es sind nur wenige Menschen unterwegs, ein paar Gläubige andächtig ins Gebet vertieft.









Ganz zum Schluss soll doch nicht unerwähnt bleiben, dass die schöne, 1000 Jahre alte Haupthalle 1921 leider vollständig niederbrannte und dies eine Rekonstruktion von 1932 ist.
Irgendwann reiße ich mich los und trete den Rückweg zur Seilbahn Station an. Der Ausblick auf Himeji, die Berge und sogar hin bis zur Seto- See ist einfach toll!







Von der Busstation aus geht es direkt zum Bahnhof. Mittlerweile ist es dunkel. Ich besorge mir eine Platzkarte und kann um 19.02 den schnellen HAKARI nehmen, um eine Stunde später in Kyoto anzukommen.
Vom Bahnhof aus sind es dann keine 10 Minuten zu Fuß. Mein Smartphone zählt auch Schritte und Stockwerke. Heute soll ich 26 Stockwerke geschafft haben und 16.000 Schritte. Ich nehme an, die Stockwerke sind hoch und runter gezählt und bergige Anstiege werden wohl einbezogen.
Ein bisschen fühle ich mich aber auch so...


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