Montag, 29. Oktober 2018

einmal dem Fuji nahe sein...

30.10.18


Ganz kurzfristig haben wir eine Übernachtung in Hakone gebucht. Der Wetterbericht hat soviel Sonne verkündet, dass Hoffnung auf Fuji- Sicht besteht.
Um 6 Uhr ist die Nacht zu Ende, um halb sieben sitzen wir schon beim Frühstück.
Das letzte Zimmer in einem kleinen Hotel in Bahnhofsnähe erwartet uns.
Schon von der Bahn aus lässt er sich blicken.



Wir stellen unser Gepäck unter und stehen in der Schlange zur Bergbahn, zur Hakone- Seilbahn und später zum Ausflugsboot.
Die Fahrt mit den verschiedenen Verkehrsmitteln führt zunächst durch dichte Laubwälder, später wachsen mehr Japanische Lebensbäume (Thuja Standish), die bis zu 20m hoch werden können.
Belohnt werden wir mit bester Sicht auf den Mount Fuji.
Der höchste Punkt am Berg, wo auch die Seilbahnkabine gewechselt werden muss, gibt den Blick frei auf ein Gebiet, in dem Schwefeldämpfe aus der Erde ausströmen.
Ōwakuadani liegt auf einer Höhe von circa 1000 Metern. Es stinkt und dampft faszinierend, und besonders von der Seilbahnkabine aus hat das Bild etwas Apokalyptisches.
Das "große kochende Tal" hat viele heiße Quellen. Ab und zu erhöht sich auch die seismische Aktivität des Vulkans und die Forscher geben Warnungen heraus. Momentan sind auch einige Wanderwege seit Wochen gesperrt, da man keine Risiken eingehen möchte.



Entfernt man sich etwas von der Seilbahnstation, dann erscheint plötzlich der Fuji in voller Schönheit. Der Wind ist eisig kalt und wirft einen fast um.



In der Abwärtsgondel leuchtet er uns schon wieder in der Sonne entgegen.
Wir schwimmen mit in der Touristenwalze und landen auf einem Piratenboot, das uns hinaus und über den Ashigarashimo-Gun- See bringt.
Zum Glück verläuft sich die Menge auf dem Schiff schon alleine deswegen, weil draußen in der Sonne der Wind eiskalt bläst.
Wir befinden uns noch auf einer Höhe von 725 Metern über Meereshöhe und bewegen uns in einem ehemaligen Vulkankrater.
Die Landschaft rundum ist wunderschön. Die Laubfärbung ist in vollem Gang, der Himmel blitzeblau, und der Fuji lässt sich für längere Zeit gleich 3x während der Fahrt sehen.
Am Ufer leuchtet gelegentlich ein rotes Torii, ein kleines Boot mit einem Angler ist unterwegs, selten einmal sieht man ein Hotel.
Auf einer Bergkuppe befindet sich eine weitere Seilbahnstation. Ich habe nur 2x ein Kabine unterwegs gesehen.



Nach etwa 45 Minuten sind wir wieder an Land, und nun geht es zurück wieder mit den diversen Verkehrsmitteln. Ich kann gar nicht genug Begeisterung äußern über unser Wetterglück und die tolle Sicht.


Einen Blick in die Hölle gönne ich mir beim Zwischenstopp noch. Dann geht es wieder in Richtung Hakone.



Aus der Gondel kann man noch einmal den See teilweise sehen,


und dieser Blick nach unten gefällt mir besonders gut.


Mittlerweile ist es nach 17 Uhr und fast dunkel. Wir können in unser Zimmer und sind überrascht, wie super es gestylt ist.
Eröffnet wurde das Hotel erst vor 7 Monaten und wenn man am "Empfang" ist, glaubt man eher, man sei in einer Jugendherberge gelandet.
Ein klitzekleines Häuschen vor dem Haus spielt Pforte. Wenn keiner da ist, muss man die Scheibe öffnen und einen bestimmten Knopf drücken.
Das Zimmer ist in japanischem Stil. Auf dem Boden liegen Tatami- Matten. Schuhe müssen ausgezogen werden. Immerhin haben wir bequeme Matratzen.
Das Bad ist ein Brüller.
Als erste lacht Christiane laut auf. Sie kommt beim Händewaschen in die Nähe der Toilette und wie von Geisterhand bewegt schwebt der WC- Deckel nach oben.
Dabei gibt es das wunderschön blau beleuchtete Innenleben frei. Das passiert uns beiden danach natürlich noch öfters.
Schließt man ihn nicht selbst durch besonderen Knopfdruck, so erledigt er auch das alleine.
Das Zimmer hat noch mehr Überraschungen bereit.
Wenn man möchte, könnte man sich in die Badewanne legen und eine Runde Fernsehen. Der Bildschirm ist wasserfest in der Wand verbaut, und der herumliegenden Fernbedienung kann eine raumergreifende Dusche oder der Sturz in die volle Badewanne nichts anhaben.



Wir gehen in ein nettes kleines Lokal nebenan. Der Besitzer spricht excellent englisch, hat lange in Australien gelebt und auch ein paar Monate in Deutschland. Zuerst wollten wir Pizza bestellen, haben aber dann ein Gericht mit Fleisch vom Wagyu- Rind gegessen. Einmal muss das sein, wenn man schon in Japan ist. Es hat sehr gut geschmeckt, aber meins hätte ein bisschen zarter sein dürfen. Ich hatte ja bereits 2x Wagyu- Beef als Streetfood gegessen, zumindest davon war eines besonders köstlich und superzart.





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